Die Gesprächspsychotherapie nach Rogers oder klientenzentrierte Psychotherapie ist eine Gesprächstherapie und wird den humanistischen Therapiemethoden
zugerechnet. Sie gehört zu den selbstreflexiven und einsichtsorientierten Verfahren und ist wissenschaftlich anerkannt.
Die Gesprächspsychotherapie geht von der Grundannahme aus, dass jeder Mensch über ausreichend Wachstumspotenzial und Selbstheilungskräfte verfügt. Eine vertrauensvolle, weitgehend angstfreie
Situation hilft dem Klienten seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Die Gesprächspsychotherapie ist überwiegend gesprächsorientiert. Die Selbstbestimmung des Klienten steht im Mittelpunkt und die Selbsthilfe wird nachhaltig gefördert.
Im Fokus stehen die Selbstaktualisierung und das Selbsterleben des Klienten, d.h. der Klient wird offen für seine eigenen Erfahrungen, um mit sich und seinen Mitmenschen in Harmonie zu leben und
flexibel handeln zu können. Er gelangt zu größerer Selbstbestimmung und Autonomie.
Mit der Gesprächstherapie bietet sich die Möglichkeit einer realistischen Selbstwahrnehmung der eigenen Person an. So können Klienten zu mehr Bewusstheit über ihre eigenen Prozesse und damit zu größerer Erkenntnis über sich selbst gelangen. Ihre Selbstannahme und damit Übernahme der Verantwortung für Ihr eigenes Handeln sind quasi das Ergebnis dieses Bemühens.
Die Arbeitsweise eines Gesprächstherapeuten erklärt sich nicht durch den Einsatz bestimmter Werkzeuge oder Techniken. Vielmehr zeichnet den Therapeuten eine bestimmte Grundhaltung aus und er macht dem Klienten ein spezifisches Beziehungsangebot.
Diese Grundhaltung ist durch drei Aspekte gekennzeichnet:
1. Bedingungsfreie Anerkennung: Der Klient wird vom Therapeuten vorbehaltlos als ganze Person akzeptiert. Der Klient erlebt den Therapeuten als positiven, warmherzigen und ihm aktiv zugewandten Menschen. So kann der Klient sich seinen inneren Erfahrungen zuwenden und diese selbst annehmen.